Logo Volkschor "Muldeklang" Jeßnitz

© Volkschor Jeßnitz, letzte Änderung: 19. Dezember 2023

Chronik

Der heutige "Volkschor Jeßnitz" wurde im Jahre 1906 als Arbeitergesangverein "Hoffnung" von zehn sangesfreudigen Männern gegründet. Einen besonderen Aufschwung bekam der Chor, als im Jahre 1908 mit der Fertigstellung des Volkshauses neue, große Räume für die musikalische Arbeit zur Verfügung standen. Nach der Übernahme des Chores durch Musikdirektor Franz Medek wurde ein hohes künstlerisches Niveau erreicht.

Erstes Bild des Chors

Nach dem ersten Weltkrieg blühte das Kulturleben in Jeßnitz wieder auf, und Musikdirektor Medek konnte mit einer Sängerschar von 134 Männern und 98 Frauen üben. Den Frauenchor leitete später Walter Klumpe. Im Jahre 1922 erreichte der Verein einen Höhepunkt in seinen Leistungen. Musiklehrer Fritz Grunow leitete die Aufführungen vieler großer Chorwerke.

Im Jahre 1933 wurden von den Nationalsozialisten alle Arbeitergesangvereine aufgelöst.

Nach dem zweiten Weltkrieg nahm Dirigent Walter Klumpe als einer der ersten in Jeßnitz die Kulturarbeit wieder auf. Mitglieder der ehemaligen Vereine "Hoffnung", "Sängerlust" und "Sängerkranz" folgten seinem Ruf und vereinten sich im "Volkschor Jeßnitz". Nach Klumpe wirkten als Chorleiter Ernst Thiele, Toni Koch, Hans Rempe (23 Jahre bei einer Unterbrechung), Angela Schwarz, Jürgen Heine, Klaus Brodauf, René Mangliers. Bernadette Göthe, Andreas Tränkner und seit 2023 Sybille Lauterwald.

Aufgrund der Mitgliederzahl konnten in den 50er Jahren jährlich Konzerte und andere kulturelle Auftritte durch den starken Männer- und Frauenchor sowie vereint als gemischter Chor durchgeführt werden. 1952 sangen im Chor 57 Männer und 52 Frauen.

Bereits zehn Jahre später waren es nur noch 27 Männer und 31 Frauen. Leider ist die Zahl der Mitglieder von Jahr zu Jahr zurückgegangen, so daß der Volkschor Jeßnitz ab Anfang der 70er Jahre nur noch als gemischter Chor auftreten konnte.

Einen sehr einsatzfreudigen Vorsitzenden hatten wir mit Helmut Ruppelt, der 32 Jahre lang bis 1983 die Entwicklung des Chors wesentlich mit geprägt hat.

Seit 1959 wurde unser Chor von der damaligen Farbenfabrik Wolfen und danach vom Chemiekombinat Bitterfeld finanziell unterstützt. So wurden beispielsweise die Kosten für den Dirigenten und für Fahrten zu Auftritten übernommen. Im Jahre 1979 wurde der Chor mit dem Titel "Hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR" ausgezeichnet.

Nach der politischen Wende 1990 gab es keine regelmäßige Unterstützung mehr. Jetzt zahlt der Verein die Mieten und die Gagen für den Chorleiter aus den Mitgliedsbeiträgen.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 sind wir aktives Mitglied im "Sängerkreis Anhalt-Dessau" und damit im "Deutschen Chorverband" (damals "Deutscher Sängerbund").

Bis zum Jahr 1989 fanden die Chorproben im Vereinsraum des Jeßnitzer Klubhauses statt. Nach dem Verkauf des Gebäudes zog der Chor gemeinsam mit anderen Vereinen der Stadt in die Lange Straße 20. Der Übungsraum erwies sich jedoch als zu klein, so daß wir nach einem Jahr in die Touristenstation umzogen, nach einem weiteren Jahr die Aula der Sekundarschule als Probenraum nutzten. Als Vereinsraum dienten dann wieder die Räume in der Langen Straße 20. Nach Schließung der Sekundarschule im Sommer 2004 konnten wir vorübergehend im evangelischen Gemeindehaus der Stadt Jeßnitz proben, bis wir schließlich unser aktuelles Domizil in Altjeßnitz bezogen.

Das Hochwasser 2002 überflutete auch unseren Vereinsraum. Mobiliar, Notenmaterial und alte Aufzeichnungen lagen im Wasser. Mit großzügigen Spenden konnte das Material teilweise wiederbeschafft werden. Unser Vermieter Familie Kersten ließ unsere gemieteten Räume wieder herrichten.

Anläßlich des 100jährigen Chorjubiläums im Jahre 2006 wurde dem Volkschor Jeßnitz vom Bürgermeister der Stadt der Namenszusatz "Muldeklang" verliehen.

Seit 2006 werden neben gemischtstimmigen Sätzen auch Werke für Männerchor und für Frauenchor einstudiert und aufgeführt.

Als staatliche Auszeichnung für sein langjähriges Wirken und seine besonderen Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes wurde dem Chor im Mai 2010 Zelter-Plakette verliehen.

Im Mai 2016 konnte unser Chor beim 5. Landes-Chorfest Sachsen-Anhalt in Naumburg beim Wertungssingen das 2012 erreichte Prädikat "Oberstufe - Sehr gut" erfolgreich verteidigen.